Saffiano-Leder – ein ganz besonderes Material

1913 gründeten zwei Mailänder Brüder in der vornehmen Galleria Vittorio Emanuela II ein Geschäft, das sich auf den Verkauf exklusiver Lederwaren wie Handschuhe, Taschen und Koffer spezialisierte. Ihre Namen: Mario und Martino Prada.

Heute ist Prada eine Weltmarke; Handtaschen des italienischen Herstellers zieren die Arme der Reichen und Schönen dieser Welt.

Warum wir davon erzählen? Weil die Signori Prada ein Material bekannt machen sollten, dass zuvor nur dem europäischen Adel, mächtigen Handelsfürsten, Industriellen und vielleicht ein paar ausgewählten Buchbindern bekannt war: Saffiano-Leder.

Was Saffiano so besonders macht, woher es stammt und wie es hergestellt wird, davon berichtet dieser Beitrag. Außerdem verraten wir, was das Ganze mit Slimpuro zu tun hat und warum wir uns entschieden haben, dir unsere Slim Wallets in diesem exklusiven Material anzubieten.

Ein Name, wie aus Tausend und einer Nacht – wieso Saffiano Saffiano heißt

Das Grundlegende zuerst: Woher stammt der exotisch klingende Name überhaupt?

Zunächst müsste es tatsächlich Saffian heißen, denn unter dieser Bezeichnung ist der Werkstoff seit Jahrhunderten bekannt. Saffiano ist schlicht die Italianisierung des Ausdrucks, eingeführt von den Gebrüdern Prada, um ihren Produkten ein wenig mehr italienischen Flair zu verleihen.

Inzwischen hat der Ausdruck Saffiano sich derart eingebürgert, dass nur noch wenige Lederprofis von Saffian sprechen.

Wie dem auch sei, das Leder verdankt seinen Namen der marokkanischen Stadt Safi. Denn tatsächlich musste das Material über viele Jahre hinweg aus Nordafrika importiert werden, bevor sein vollständiger Herstellungsprozess auch in Europa bekannt wurde. Die Franzosen kennen Saffiano daher auch als Maroquin-Leder – die französische Bezeichnung für Marokko.

Luxusgut des Barock – eine kurze Geschichte des Saffiano-Leders

Erfunden wurde Saffian vor mehreren hundert Jahren irgendwo in der arabischen Welt. Wann genau und von wem, das ist leider nicht bekannt. Fakt ist, dass es sich als besonders luxuriöses Material vor allem bei wohlhabenden Menschen schnell großer Beliebtheit erfreute: feines Schuhwerk, kostbare Bucheinbände und Geldbeutel wurden auf der arabischen Halbinsel aus dem Leder hergestellt.

Ein Lederschneider bei der Herstellung eines Gürtels – Slimpuro

Das Lederhandwerk hat eine lange Tradition

Nach Europa gelangte es vermutlich erstmals im 16. Jahrhundert – das Kolonialzeitalter war in vollem Gang, Weltmächte wie Spanien und Frankreich knüpften immer stärkere Handelsbeziehungen in die arabische Welt. Es ist zu vermuten, dass so auch in unseren Breiten gut betuchte Menschen schnell auf das edle Leder aufmerksam wurden.

Dennoch sollten noch einmal gut 150 Jahre vergehen, bis die Produktion in der Alten Welt begann. Erst 1749 eröffnet im Elsass die erste Saffiano-Fabrik ihre Pforten. Zuvor wurde das Leder ausschließlich importiert; zunächst als Endprodukt, später auch als sogenanntes Meschinleder, das in Europa gefärbt und durch die Behandlung mit Ölen auf Hochglanz poliert wurde.

In jahrhundertealter Tradition – wie das luxuriöse Leder hergestellt wird

Saffian wird durch ein handwerkliches Verfahren hergestellt, das in dieser Weise heute kaum noch praktiziert wird, der sogenannten Lohgerberei. Dabei arbeiten Lohgerber so, wie du es vielleicht aus Historienromanen kennst: Felle werden in einen Bottich mit viel Wasser und Gerbstoffen gegeben und dort über Monate oder sogar Jahre gelagert. Dabei müssen die Häute regelmäßig umgeschichtet werden.

Für echtes Saffian wird dabei seit jeher ausschließlich das Fell von Ziegen verwendet. Große Lederstücke lassen sich so nicht gewinnen, schließlich ist eine Ziege viel kleiner als etwa eine Kuh und das Material verliert beim Gerben deutlich an Fläche. Dafür ist Ziegenleder wesentlich weicher als Rindsleder.

Außerdem kommt bei der klassischen Saffian-Herstellung als Gerbstoff ausschließlich Sumach zum Einsatz. Vielleicht kennst du die Früchte dieser Pflanze als Gewürz Sumak aus der türkischen Küche. Ihre Blätter allerdings geben ein potentes Gerbemittel ab und verleihen dem Leder einen leichten Rotton.

Ein Stapel unbearbeitetes Rohleder – Slimpuro

Gegerbtes Leder vor der Weiterverarbeitung

 

Nach dem Gerbeprozess wird das Leder außerdem genarbt: mithilfe scharfkantiger Werkzeuge ritzt der Gerber eine feine Struktur in die Oberfläche. Bewährt hat sich über die Jahre das Rautenmuster. Es verleiht dem Material eine gute Griffigkeit und liegt angenehm in der Hand.

Zuletzt wird das Leder einseitig gefärbt, allerdings nicht lackiert. So bleiben seine natürliche Struktur und die unnachahmliche Haptik des naturbelassenen Stoffs erhalten.

Heute geschieht dies alles nicht mehr vollständig von Hand. Dennoch ist die Herstellung von echtem Saffian ein aufwendiger und zeitintensiver Prozess.

Die Quintessenz – welche Vorteile Saffian hat

Ein paar der Vorzüge von Saffiano-Leder haben wir bereits erwähnt:: Es ist weich, liegt gut in der Hand und fühlt sich einfach an, wie echtes Leder sich anfühlen sollte.

Wenn du Saffian einmal selbst angefasst hast, weißt du, wovon wir sprechen. In Haptik und Griffigkeit ist es Kunstledern deutlich überlegen. Du spürst, dass du etwas in den Händen hältst, dass ursprünglich und naturbelassen ist. Das Produkt echter Handwerkskunst und jahrhundertealter Tradition.

Aber damit nicht genug, denn anders, als andere Lederarten ist Saffian extrem formstabil und trotz seiner Weichheit besonders robust. Das langwierige Verfahren des Lohgerbens sorgt dafür, dass ein besonders festes Stück Leder entsteht. Es ist nicht nur wasserundurchlässig, sondern auch widerstandsfähig gegenüber Öl, Fett oder Wachs. Sogar leichte Säuren machen ihm nichts aus.

Außerdem ist das Leder sehr lange haltbar. Auch nach Jahren des Gebrauchs wirst du auf seiner Oberfläche keine Beulen oder Verschleißspuren entdecken. Ideal also für einen Gegenstand des täglichen Gebrauchs wie Wallets.

Zuletzt ist es pflegeleicht. Schmutz kannst du mit einem Tuch und etwas warmem Wasser abwischen. Aufwendiges Einfetten oder gar Imprägnieren ist nicht nötig. Wenn du Saffiano einmal im Jahr mit etwas mildem Pflegemittel für Leder behandelst, reicht das vollkommen aus.

Eine logische Schlussfolgerung – Warum wir unser ZNAP auch aus Saffian anbieten

Warum wir uns entschieden haben, dir unsere Slim Wallets auch aus Saffiano-Leder anzubieten, liegt inzwischen auf der Hand.

Unser Ziel ist es, dir eine optisch attraktive und praktisch einsetzbare Geldbörse anzubieten:

Unser ZNAP verfügt über Platz für bis zu zwölf Karten, bei einer Größe, die mühelos in deiner Hosentasche Platz findet. Außerdem enthält sie ein entfernbares Münzfach, das unsere ZNAPs zur Universallösung in Sachen Portemonnaies macht. Der Aluminiumrahmen und unser RFID-Shield, die dich erfolgreich vor Skimming-Attacken schützen, tragen ihren Teil zur perfekten Geldbörse bei.

Wenn du also auf der Suche nach einem cleveren Portemonnaie bist, das du stilvoll aus deiner Smoking-Jacke ziehen kannst oder welches zu deiner eleganten Handtasche passt, als wäre es eigens dafür geschaffen worden, dann ist unsere ZNAP Slim Wallet-Saffiano die perfekte Lösung für dich.

Traditionell besser

Die Geschichte eines der faszinierendsten Werkstoffe unseres Metiers begann zwar nicht in Mailand. Trotzdem haben wir es wohl den Gebrüdern Prada zu verdanken, dass wir von Slimpuro ein Saffiano-Wallet anbieten können.

Denn hätten die zwei italienische Herren vor mehr als hundert Jahren nicht dafür gesorgt, dass die ganze Welt die Vorzüge von Saffian kennenlernt – wie weich und gleichzeitig robust es ist, wie angenehm es sich anfühlt und wie zeitlos klassisch sein Look ist – wer weiß, woraus unsere Portemonnaies heute gemacht würden?

Natürlich wissen wir, dass sich nicht jeder für die Verwendung von Leder begeistern kann. Falls du Materialien bevorzugst, die nicht-tierischen Ursprungs sind, halten wir in unserem Shop weitere Designs in natürlichem Korkstoff bereit. Wir freuen uns, wenn du vorbei schaust!

 

 

 

Titelbild von Adam Jang. Weitere Bilder von DEVN und m0851.